Folklore

Der FDC wurde am 15. April 1975 in Tokio aufgegeben und lief nach Münster, Westdeutschland. Er besteht aus dem kompletten Satz „Volksmärchen: Nezumi-no-Jodo und wurde mit einem Sonderstempel zu diesem Märchen abgestempelt. Er besitzt eine Größe von 36mm und enthält die Beschriftungen Mukashibanashi shiriizu Volksmärchen und Nezumi no jodo.

Nezumi-no-Jodo: Das Mäuse-Paradies

In diesem Märchen unterbricht ein alter Holzfäller seine Arbeit, um in seiner Mittagspause einen Reiskuchen zu essen. Während er sein Mittagessen verzehrt, taucht eine kleine Maus auf. Der Holzfäller bricht ein Stückchen von seinem Kuchen ab und bietet es der Maus an. Über diese Geste ist die Maus sehr verzückt und lädt den Mann ein, ihrem Reich einen Besuch abzustatten.

Als der Holzfäller den Eingang in Form eines kleinen Mauseloches sieht, fragt er die Maus, wie er als Mensch in diesen kleinen Bau passen soll. Die Maus antwortet, dass der Mann seine Augen zusammenkneifen und sich an ihrem Schwanz festhalten soll. So gelangt der Holzfäller in das verborgene Mäuse-Paradies.

Er erblickt weitere Mäuse, die eine typisch japanische Kleidung tragen und geschäftig Reiskuchen herstellen. Da der alte Mann so gütig zu einer Maus gewesen ist, betrachten die anderen Mäuse ihn als Gast und teilen nun ihren Reiskuchen mit ihm. Danach kehrt er nach Hause zurück und erzählt einem Nachbarn von seinem Abenteuer. Dieser Mann gelangt ebenfalls in das Mäuse-Paradies, indem er sich an die Handlungen vom Holzfäller richtet. Dort angekommen begeht der Mann einen großen Fehler.

Er miaut wie eine Katze. Das Geräusch verängstigt alle Mäuse, sodass sie aus dem Paradies fliehen. Da sich keine Maus mehr in diesem Paradies befindet, weiß der Mann nicht, wie er den verborgenen Ort verlassen kann. Bald schon stirbt er durch den Erstickungstod. Die Moral dieser Geschichte soll an die Tugend erinnern, immer gütig zu Tieren zu sein.

Quelle: Japanese Philately, Vol. 30, No.3